Le Marchand. Der Kaufmann. Lêêbda.

Le Marchand. Der Kaufmann. Lêêbda.1

Ein Kooperationsprojekt von theater.prekariat (GER) mit Théâtre Soleil/Ouagadougou (BF)

Le Marchand. Der Kaufmann. Lêêbda ist aus der Begegnung zweier Theatermacher*innen entstanden, deren Wunsch es ist mittels künstlerischer Kollaboration dekoloniale Perspektiven für das Zusammenleben zwischen ihren jeweiligen gesellschaftlichen Kontexten in Burkina Faso und Deutschland zu entwerfen.
Unser Ziel war es, mit einem deutsch-burkinischen Team gemeinsam ein Stück zu entwickeln, das sich anhand der Figur des Kaufmanns mit historischen und gegenwärtigen Ausbeutungsverhältnissen auseinandersetzt. Arbeitsfragen waren unter anderem: Welche konkreten Narrative, Traumata und Erinnerungen werden dazu in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten der beteiligten Künstler*innen identifiziert?
Wo entstehen Überlappungen von Territorien und welche sozialen Imaginationen werden von uns daraus abgeleitet? Welche kollektiven Handlungen zur Hervorbringung neuer, de-kolonialer Formationen können artikuliert und adressiert werden?
Nach 2-jähriger Vorbereitung der Kooperation, reisten Mitte April 2023 vier burkinische Künstler*innen nach Stuttgart um dort gemeinsam mit drei deutschen Künstlerinnen in den kollaborativen Arbeitsprozess einzusteigen. Nach vier Wochen gemeinsamer Proben teilten wir den Prozeß in öffentlichen Werkstattpräsentationen in der Kirche St. Maria/Stuttgart mit dem Publikum.

1 „Kaufmann“ auf Morée (= meistgesprochene Sprache in Ouagadougou); bedeutet wörtlich: Der, der tauscht, der vermehrt, der umherreist und wiederkehrt.


Team
Künstlerische Leitung: Thierry Ouéda und Adelheid Schulz
Szenografie: Mona Mahall und Asli Serbest
Figurenbau/Ausleihe: Jule Lotte Bröcker, Eva Hasler, Lotte Patzelt,
Nastasja Raböse, Adeline Rüss, Anniek Vetter
Lichtdesign: Doris Schopf
Fotografie/Grafikdesign: Natalia Paschkewitsch
Videodokumentation: Chris Bühler
Regieassistenz: Ronja Kriegshaber
Schauspiel/Figurenspiel: Laura Sophia Becker, Jule Lotte Bröcker, Abou Kabre, Alida Nikiema, Halimata Nikiema
Performer*innen theater.prekariat: Pia Becker/Kerstin Steglich, Kerstin Jung,
Marie Launay, Gari Avetisov, Ahmed Ezzat
Produktionsleitung: Lisa Sperling-Dossa und Carole Ouedraogo


Ich glaube, es ist essenziell, den Versuch, sich zu verstehen, nicht aufzugeben, sondern immer wieder ins Gespräch zu gehen, sich immer wieder zu öffnen für andere Sichtweisen und Ideen.

Laura Sophia Becker




Was ich mir wünsche: Sich dem Ungewohnten öffnen, durchlässiges Interesse an der künstlerischen Praxis und Erfahrung der anderen / Ungehinderte Diskussion über Unterschiede, die zu Klarheit in Definitionen führt, z. B. “Theater”, “Zusammenarbeit”, “Prozess” / Gefühlen im Prozess den Raum lassen, sodass sie gefiltert beim Publikum ankommen.

Jule Lotte Bröcker


Cette recherche, cet échange entre le Burkina Faso et l’Allemagne m’a permis de comprendre la nécessité de collaborer, «seul on va vite, ensemble on va loin ».

Abou Kabre




C’était aussi fascinant de travailler avec deux metteur-metteuse en scène qui n’ont peut-être pas les mêmes visions ou compréhensions mais qui arrivent toujours à trouver un point d’accord.

Alida Nikiema




Pour une participation dans un sujet aussi important et d’actualité qui mérite d’être traité pour que le monde retrouve son sens, je n’ai pas hésité un instant à y adhérer, afin que chacun de nous sans exception se remette en cause. Pour tracer une nouvelle voie pour la génération future.

Halimata Nikiema



Pour mener à bien notre projet, nous avons pris le soin de nous poser les bonnes questions en trouvant de nouvelles approches pour conduire notre barque. Peut-être que c’est cela qui nous a conduit à débuter notre spectacle avec des comédiens qui mènent un bateau contre vent et marré.

Thierry Ouéda



Gratwanderung – Wie findet man künstlerisch zusammen, wenn die einen um Multiperspektivität bemüht sind und die anderen um die eigene Identität kämpfen

Adelheid Schulz



Presse

Artikel in der Kontext Wochenzeitung vom 3. Mai 2023

in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Maria, Stuttgart im Rahmen des Programms St. Maria als…

Förderer

Gefördert durch die Landeshauptstadt Stuttgart

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Die zweite Phase der Produktion in Ouagadougou, im Herbst 2023 wird gefördert durch den Internationalen Koproduktions Fonds des Goethe Instituts.

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